Das Kapitalband: Ein flexibles Instrument für Aktiengesellschaften
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Shownotes: Das Kapitalband – Flexibilität für Aktiengesellschaften
Thema:
In dieser Folge von Rechtssicherheit erläutern wir die neue Regelung des Kapitalbands, das mit der Aktienrechtsrevision am 1. Januar 2023 eingeführt wurde. Dieses Instrument ermöglicht es Aktiengesellschaften (AG), ihr Kapital flexibler an Marktbedingungen anzupassen und verschafft ihnen damit strategische Vorteile. Doch was genau steckt hinter dem Kapitalband, wie funktioniert es und welche Vor- und Nachteile bietet es für Unternehmen?
Inhalte:
Was ist das Kapitalband?
Das Kapitalband ermöglicht es dem Verwaltungsrat einer AG, das Aktienkapital innerhalb eines von der Generalversammlung festgelegten Rahmens selbstständig zu erhöhen oder zu senken.
Diese Flexibilität erstreckt sich auf maximal 50 % des ursprünglich festgelegten Kapitals, wobei die Laufzeit maximal fünf Jahre beträgt.
Es ersetzt die bisherige Möglichkeit der genehmigten Kapitalerhöhung nach Artikel 651 und 651a OR, die häufig langsamer und bürokratischer war.
Voraussetzungen für das Kapitalband:
Um das Kapitalband einzuführen, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein:
- Rechtsform: Nur Aktiengesellschaften (AG) können ein Kapitalband einführen – GmbHs sind ausgeschlossen.
- Revisionsstelle: Die Gesellschaft muss zwingend eine Revisionsstelle haben (kein Opting-out).
- Kapitaluntergrenze: Das Grundkapital darf nicht unter CHF 100'000 sinken, auch bei Kapitalherabsetzungen.
- Statutenanpassung: Eine Änderung der Statuten ist erforderlich, die von der Generalversammlung beschlossen, öffentlich beurkundet und im Handelsregister eingetragen werden muss.
Gläubigerschutz bei Kapitalherabsetzung:
Bei einer Kapitalherabsetzung werden besonders die Rechte der Gläubiger geschützt. Hierzu gehören:Schuldenruf: Gläubiger müssen über die Herabsetzung informiert werden und haben die Möglichkeit, Forderungen geltend zu machen.
Revisionspflicht: Die Revisionsstelle überprüft die Rechtmäßigkeit der Kapitalherabsetzung.
Vorteile des Kapitalbands:
Flexibilität: Unternehmen können schnell auf Marktveränderungen reagieren und Kapitalmaßnahmen flexibler durchführen, z. B. bei Investitionsmöglichkeiten.
Kostenersparnis: Da keine wiederholten Statutenänderungen notwendig sind, entfallen Kosten für Notariate und Handelsregistereintragungen.
Planungssicherheit: Schon zu Beginn oder in einer ruhigen Marktphase kann ein langfristiger Rahmen für Kapitalmaßnahmen definiert werden.
Nachteile und Herausforderungen des Kapitalbands:
Zeitliche Begrenzung: Das Kapitalband ist auf maximal fünf Jahre begrenzt, was regelmäßige Erneuerungen notwendig macht.
Pflicht zur Revision: Der gesetzliche Revisionszwang kann zusätzliche Kosten für die Unternehmen verursachen.
Fazit:
Das Kapitalband stellt ein flexibles und modernes Instrument für Aktiengesellschaften in der Schweiz dar. Es ermöglicht eine schnelle Anpassung des Aktienkapitals und ist somit besonders vorteilhaft in dynamischen Märkten. Zwar erfordert die Einführung gewisse Voraussetzungen, wie eine obligatorische Revisionsstelle und die Notwendigkeit, das Kapital über eine Mindesthöhe zu halten, jedoch überwiegen für viele Unternehmen die Vorteile dieses neuen Modells.
Call to Action:
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