Die fristlose Kündigung - Voraussetzungen, Folgen und Alternativen
Shownotes
Hier sind die Show Notes basierend auf dem Text zur fristlosen Kündigung im Arbeitsrecht:
Show Notes: Fristlose Kündigung im Arbeitsrecht
Thema: Die fristlose Kündigung im Schweizer Arbeitsrecht (Art. 337 ff. OR) mit Fokus auf die rechtlichen Voraussetzungen, Alternativen und Konsequenzen.
1. Voraussetzungen für eine fristlose Kündigung:
- Es muss ein wichtiger Grund vorliegen, der die Fortsetzung der Zusammenarbeit unzumutbar macht.
- Zeitliche Frist: Die fristlose Kündigung muss zeitnah ausgesprochen werden (2-3 Tage in der Praxis).
- Schwerwiegende Verfehlungen:
- Beispiele: Straftaten am Arbeitsplatz, Verstöße gegen ein Konkurrenzverbot, wiederholte Arbeitsverweigerung, sexuelle Belästigung.
- Verwarnung vor der Kündigung ist in diesen Fällen nicht notwendig.
- Weniger schwerwiegende Verfehlungen:
- Beispiele: Verspätungen, Verstoß gegen Weisungen.
- Eine Abmahnung mit Kündigungsandrohung ist erforderlich, bevor eine fristlose Kündigung ausgesprochen wird.
2. Ablauf und Absicherung vor der fristlosen Kündigung:
- Beweise sammeln: Der Arbeitgeber sollte die Sachlage gut dokumentieren, um die Kündigung zu rechtfertigen.
- Verwarnung: Bei weniger schwerwiegenden Verfehlungen ist eine Abmahnung unabdingbar.
3. Alternativen zur fristlosen Kündigung:
- Ordentliche Kündigung mit Freistellung:
- Der Arbeitnehmer wird gekündigt, erhält aber weiterhin Gehalt bis zum Ende der Kündigungsfrist.
- Vorteil: Weniger anfechtbar.
- Nachteil: Höhere Kosten für den Arbeitgeber.
- Auflösungsvereinbarung:
- Arbeitnehmer und Arbeitgeber vereinbaren einvernehmlich die Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
4. Folgen einer fristlosen Kündigung:
- Wenn ungerechtfertigt:
- Anspruch des Arbeitnehmers auf:
- Entgangenes Gehalt für die Dauer der ordentlichen Kündigungsfrist.
- Entschädigung (bis zu 6 Monatslöhne, gemäß Ermessen des Richters, Art. 337c OR).
- Wenn gerechtfertigt:
- Das Arbeitsverhältnis endet sofort.
- Keine weiteren Lohnansprüche.
- Der Arbeitnehmer kann für Schäden haftbar gemacht werden (gemäß Art. 336b OR).
5. Lessons Learned:
- Die fristlose Kündigung sollte immer als ultima ratio (letztes Mittel) betrachtet werden.
- Eine gute Dokumentation der Vorfälle ist entscheidend, um sich rechtlich abzusichern.
- Bei Unsicherheiten kann eine ordentliche Kündigung mit Freistellung die risikoärmere Alternative darstellen.
Diskussionsfrage:
Welche Erfahrungen haben Sie mit fristlosen Kündigungen gemacht? Wie bewerten Sie die Risiken und Herausforderungen? Schreiben Sie uns gerne Ihre Meinung!
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